In preparation of the 4th Humanitarian Congress in the News Blog under “Review 2016” you´ll be introduced by the Humanitarian Congress host organisations to their engagements and results of 2016, and the critical questions they faced.
We start with the contribution of Diakonie Katastrophenhilfe.
Gelungene Katastrophenvorsorge mit lokalen Partnerorganisationen
Ein Rückblick der Diakonie Katastrophenhilfe auf das Jahr 2016
Katastrophen sind nicht planbar. Egal ob Naturkatastrophen wie etwa Erdbeben und Hurrikans oder von Menschen erzwungene humanitäre Krisen wie Krieg und Vertreibung: Allen ist gemein, dass niemand exakt vorhersagen kann in welchem Ausmaß und wo genau sie auftreten werden. Tritt der Tag X ein, dann muss es rasch gehen. Dann zählt jede Sekunde.
Die Diakonie Katastrophenhilfe setzt daher alle ihre Projekte in Kooperation mit lokalen Partnerorganisationen um. Ein Großteil von ihnen ist Teil des gemeinsamen internationalen Netzwerks der ACT Alliance (Action by Churches Together) und ist fest in den lokalen Communities verankert. Da es sich um Organisationen handelt, die sich schon seit vielen Jahren für Arme und an den Rand der Gesellschaft gedrängte Menschen einsetzen, besteht ein großes Vertrauen in ihre Arbeit. Gerade wenn es um Fragen der Katastrophenvorsorge (Disaster Risk Reduction-DRR) geht, hat sich dies als besonders wertvoll erwiesen. Katastrophenvorsorge gelingt dort, wo lokale Communities Verantwortung übernehmen und beginnen sich unter Begleitung von ExpertInnen selbstständig zu organisieren.
2016 war ein Jahr in dem dieser Ansatz in verschiedenen Projekten der Diakonie Katastrophenhilfe immer wieder auf die Probe gestellt wurde. So wurden z.B. auf Haiti, schon lange bevor Hurrikan Matthew auf den Prognosekarten auftauchte, Frühwarnsysteme für besonders gefährdete Communities eingerichtet, Katastrophenschutzübungen abgehalten und Lager mit Hilfsgütern aufgefüllt. Dank dieser Maßnahmen, konnte die Soforthilfe nach dem Hurrikan auch in entlegenen Gebieten unmittelbar anlaufen. Die HelferInnen waren schon vorab mit den Betroffenen in den Projektregionen vernetzt und konnten gezielte Hilfe leisten. Auf den Philippinen ist diese Form der Katastrophenvorsorge deutlich fortgeschrittener und rettet jedes Jahr Menschenleben. In Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung hat das Partnernetzwerk der Diakonie ein System aus Workshops, Trainings und Katastrophenschutzkomitees aufgebaut und kann jetzt angemessen auf Naturkatastrophen reagieren. Wesentlicher Bestandteil der Vorbereitungskurse ist dabei die Bewusstseinsbildung, dass Menschen mit Behinderung, ältere Menschen oder Kinder in Notsituation einen besonderen Schutzbedarf haben und im Falle einer Katastrophe nicht vergessen werden dürfen. In Nepal wurde 2016 die Katastrophenvorsorge an den Wiederaufbau gekoppelt. Es wurden Trainings für die Planung und Konstruktion von erdbeben- und sturmsicheren Häusern angeboten. Die Katastrophenvorsorge/DRR ist bis heute ein Arbeitsfeld der humanitären Hilfe, das chronisch unterfinanziert ist. Doch gerade hier wäre es sinnvoll in Zukunft noch mehr zu investieren. Da es nur selten möglich ist für diese Phase der Hilfe größere Spendensummen zu lukrieren, sind Organisationen für den Aufbau umfassender Programme auf die Unterstützung von öffentlichen Fördergebern angewiesen.
Image: Ein gemeinsam mit dem lokalen Partnerorganisation CDRC organisierter Workshop zur Stärkung der Communities auf den Philippinen. ©Jens Grossmann/DKH